Schulterluxation
Verrenkung der Schulter
Bei einer Schulterluxation (auch Schulterverrenkung) wird der Oberarmkopf aus seiner korrekten Position in der Gelenkpfanne gezogen. Meistens ist ein Unfall die Ursache einer Schulterluxation. Bei manchen Menschen sind aber auch angeborene Veranlagungen Grund von Schulterluxationen. Hier verrenkt sich die Schulter ohne ein äußeres Ereignis.
Symptome und Krankheitsverlauf
Eine Schulterluxation äußert sich in einer Einschränkung der Beweglichkeit im Schultergelenk, in Schmerzen und in einer veränderten Schulterform. Bei einer unfallbedingten Schulterluxation werden sehr oft die vorhandenen Schutzvorrichtungen der Schulter in Mitleidenschaft gezogen. Ganz typisch sind der Abriss der Pfannenrandlippe (Bankart-Läsion) und eine Eindellung des Oberamkopfes (Hill-Sach-Läsion).
Diese Verletzungen führen später zu weiteren Verrenkungen, die ohne erklärendes äußeres Ereignis auftreten. Dies kann zu gefährlichen Situationen führen, zum Beispiel beim Schwimmen oder Autofahren.
Operationstechnik
Arthroskopisch
Zeigt sich bei den Voruntersuchungen (Kernspin) und bei der Spiegelung ein
abgelöstes Labrum (Gelenklippe) ohne wesentliche Kapselverletzung, so ist eine
Refixierung des Labrums an den Pfannenrand mittels Knochenankern möglich.
Zunächst wird eine diagnostische Arthroskopie (Gelenkspiegelung) zur Beurteilung
des Verletzungsaus-maßes des Pfannenrandes und der Kapselbandstrukturen sowie
zur Beurteilung zusätzlicher Schäden durchgeführt. Anschließend erfolgt, wenn
möglich, die arthroskopische Stabilisierung. Hierbei wird die abgelöste
Gelenklippe (Labrum) mit dem Kapselbandapparat in ihrer ursprünglichen Position
fixiert.
Nachbehandlung
Natürlich halten die gesetzten Nähte noch keiner großen Belastung stand, sodass die Schulter für die erste postoperative Zeit ruhiggestellt werden muss (ca. 3-4 Wochen). Gleichzeitig beginnt ein phasenorientiertes Rehabilitationsprogramm (siehe Abschnitt Rehabilitation).
Arbeits- und Sportfähigkeit
Die Wiederaufnahme der beruflichen sportlichen Aktivität ist insbesondere bei operativ stabilisierten Schultern streng ausgerichtet an der individuellen Tätigkeit. Als grober Maßstab für den Trainingsbeginn gilt ein Zeitraum von 3 Monaten für Sportarten ohne Überkopfbelastung.